Angst vor dem Fitnessstudio

Kapitel 1

1. Die Barriere im Kopf

Photo by Clark Tibbs on Unsplash
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„Almost every successful person begins with two beliefs: The future can be better than the present, and I have the power to make it so.“

Lewis Howes

Aller Anfang ist schwer und der erste Schritt sowieso. Du willst etwas ändern, dich wohl in deinem Körper fühlen und du weißt inzwischen, dass Training mit Gewichten dazu sinnvoll ist. Doch du hast keine Ahnung wie das alles gehen soll, fürchtest bei deinen ersten unbeholfenen Gehversuchen auch noch beobachtet zu werden und dich lächerlich zu machen. Die eigentliche Barriere ist dabei dein Kopf:

  • Was denken andere über mich?
  • Stelle ich mich zu dumm an?
  • Ich will nicht beobachtet werden…
  • Ich kann doch noch gar nichts…
  • Ich bin doch zu dick/zu dünn…

Andere denken bestimmt “Was will die denn hier?”

Photo by Lubo Minar on Unsplash
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Um ehrlich zu sein, sind solche Gedanken “typisch Frau”. Auch wenn wir nicht in Klischees denken wollen, lassen sich bestimmte Muster bei Frauen immer wieder erkennen:

Frauen neigen dazu, sich selbst zurückzunehmen, sich unter Wert zu verkaufen, sich zu vergleichen und immer zuerst an all das zu denken, was sie (noch) nicht können. Dadurch gehen sie weniger Risiken ein, meiden Herausforderungen, das Neue und Unbekannte.

Doch gerade die Fähigkeit, Herausforderungen allein bewältigen zu können, stärkt dein Selbstvertrauen. Das nennt sich auch Selbstwirksamkeit. Etwas das vielen Frauen fehlt und ein Grund dafür sein kann, dass sie mit einem viel zu negativen Selbstbild durchs Leben gehen. Das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und das Bewusstsein, Herausforderungen allein meistern zu können, verschieben ganz unbewusst den Fokus im Kopf. Plötzlich ist es nicht mehr so wichtig, schlank, schön, begehrt und beliebt zu sein. Plötzlich ist es reizvoll auch mal die Räubertochter, statt nur die Prinzessin zu sein. Die fehlende Selbstliebe, die man zuvor über das Außen gesucht hat, kommt auf einmal von innen und macht übermäßige Bedürftigkeit unnötig.

Nur Kinder, die oft genug hinfallen und deren Mutter sie darin bestärkt, wieder selbst aufstehen und weiterlaufen zu können, werden zu selbstbewussten Menschen mit stabiler Persönlichkeit und einer gesunden Portion Risikofreude, die ihnen vielleicht auch mal Enttäuschungen, jedoch auch jede Menge Erfolge einbringt. Kinder die dafür bestraft werden, dass sie hinfallen oder vor jeder Gefahr beschützt werden, stolpern später durchs Leben und bleiben immer unter ihren Möglichkeiten. So weit hergeholt diese Analogie auch sein mag, trifft sie doch den Kern des Problems.

„They say the truth hurts, but don’t they also say the truth sets you free? The things that usually hurt the most are the same things that set us free.
Aus Who says you can’t? YOU DO.“

Daniel Chidiac

Was kannst du also gegen all die Ängste, die dich abhalten, tun?

1.1. Angst nicht zu wissen, wie alles funktioniert

Photo by Evan Dennis on Unsplash
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Wie man wirklich effektiv trainiert, scheint eine Wissenschaft für sich zu sein. All das sollst du nun auch noch richtig machen, damit du dich nicht verletzt und das alles überhaupt etwas bringt.

Nun überwindest du dich und gehst ins Fitnessstudio. Dort siehst die ganzen schweren Geräte, Maschinen und Hanteln und weißt gar nicht, wie das alles funktioniert. Als wäre das nicht schon schwer genug, trainieren dort ja auch noch jede Menge Menschen, die neugierig beobachten, wie du Neuling dich anstellst. Da ist es kein Wunder, dass du lieber allein zu Hause mit Fitnessvideos und 100 Bauch-Beine-Po-Übungen mit Körpergewicht trainierst. Nur bringt dir das leider nicht die Erfolge die du dir wünscht, sodass du schon bald die Motivation verlieren wirst.

Aller Anfang ist schwer – So überwindest du dich!

Besinne dich auf all die Momente, an denen dir etwas völlig Neues bevorstand und du auch Leistungsdruck oder vielleicht sogar Versagensangst hattest:

  • Der erste Tag in der Schule/Job/ Uni,
  • Prüfungen,
  • Vorträge,
  • Vorstellungsgespräche,
  • erste Dates…

Vor all dem hattest du sicher auch schon Lampenfieber und hast diese trotzdem gemeistert. Vielleicht kannst du heute sogar über deine Aufregung lachen, gerade weil alles im Nachhinein doch gar nicht so schlimm war, wie du dachtest. Zumal es bei den genannten  Beispielen um weit mehr als nur Training geht.

Gewohntes und Routinen sind einfach und bequem. Neues zu lernen dagegen fordert  dich heraus, ist unsicher und anstrengend, sodass du dich lieber davor drückst. Menschen meiden kognitive Anstrengung und alles Unbekannte gern, denn unser Gehirn ist schlichtweg faul und liebt das Vertraute und die Sicherheit. Deswegen neigen wir auch dazu, Fehler immer wieder zu machen, obwohl wir wissen, dass wir uns damit im Weg stehen oder sogar schaden.

„We all have a 2 million year old brain and that brain is not designed to make you happy, it’s designed to make you survive.“

Tony Robbins

Gehst du deinen Ängsten jedoch stets aus dem Weg, bleibst du da stehen, wo du schon bist und wirst dich körperlich und geistig nicht weiterentwickeln. Sich gerade dem Unbequemen und Herausforderungen zu stellen, wird dich in weit mehr Lebensbereichen stärker und selbstsicherer machen, als du dir jetzt vielleicht vorstellen kannst. Nur wer wagt, der gewinnt.

„Es ist weniger schwierig, Probleme zu lösen, als mit ihnen zu leben.“

Pierre Teilhard de Chardin

Vergleiche dich nicht mit anderen, die dir weit voraus sind, betrachte stattdessen deine eigene Entwicklung:

“Don’t compare your chapter 1 with someone else’s chapter 20.”

Wer warst du früher und wer bist du heute?
Was hast du schon alles geschafft?
Wo willst du hin?

Photo by Denys Nevozhai on Unsplash
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Aber auch wie bei allem anderen Neuem: Erwarte nicht von dir, auf Anhieb alles perfekt zu können. Das konnten auch die Profis anfangs nicht, und die Mehrheit der Trainierenden im Fitnessstudio kann es bis heute nicht einmal.

Fehler passieren und sind Teil des Lernprozesses. Indem du dich damit auseinandersetzt, wie du Fehler behebst und Probleme löst, lernst du tiefgründig, langfristig und gewinnst an Sicherheit. Es ist okay, etwas noch nicht zu können oder zu wissen. Entscheidend ist, deine Bereitschaft zu lernen. Niemand ist von Beginn an allwissend.

Selbstvertrauen, Zufriedenheit, Erfolg, Erfahrung und Wissen kommt, indem du dich auf den Weg machst, dich den Hindernissen stellst, die dir begegnen werden und dass du bereit bist herausfinden, wie du diese überwinden kannst. Dies gilt nicht nur für Training, sondern für deinen gesamten Lebensweg.

Das wesentliche Prinzip beim Lernen: Du beginnst beim Einfachen und steigerst dich Schritt für Schritt zum Komplexen. So hast du es auch in der Schule gelernt: Von einzelnen Zahlen, zum 1×1 oder vom Lernen einzelner Buchstaben über Laute, Worte, Sätze bis zu ganzen Büchern.

Über Fehler brauchst du dich nicht ärgern, viel mehr über verpasste Chancen das zu erreichen, was du eigentlich willst.

1.2. Angst sich zu verletzen

Photo by Gareth Harrison on Unsplash
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Zugegeben, wie ein einladender Ponyhof sieht ein Fitnessstudio und v.a. der Freihantelbereich nicht gerade aus, aber mit pinken Hanteln der Kategorie Fliegengewicht wird es auch nichts mit deiner Wunschfigur.Wie in allen anderen Sportarten, besteht natürlich auch hier die Gefahr, sich zu verletzten. Allerdings ist die Verletzungswahrscheinlichkeit gerade beim Krafttraining geringer als z.B. bei Kontaktsportarten, allen voran Fußball oder Handball. Im Gegenteil, Krafttraining bewirkt eine Reihe positiver Anpassungsprozesse deines Körpers.

Ein paar Beispiele:

  • Verbesserung deiner Form
  • Verletzungsprävention im Alltag oder bei anderen Sportarten
  • Verbesserung deiner Haltung und Ausgleich von Dysbalancen
  • Übertrag auf andere Sportarten
  • Vorbeugung von Osteoporose
  • Psychologischer Ausgleich zum Alltag (Stressbewältigung)

Das gilt für den Profisportler genauso wie für die Couch-Potato im Alltag.

Anders als bei vielen anderen Sportarten finden die Bewegungen kontrolliert statt.  Aus gesundheitlicher Sicht ist es viel schädlicher, wenn du inaktiv bleibst und Anstrengung meidest als dich diesem “Risiko” auszusetzen. Der Schlüssel zum Erfolg ist wie so oft die Balance aus Anspannung und Entspannung.

Letztendlich hat dein Körper die großartige Fähigkeit, sich neuen Herausforderungen anzupassen: Nichts anderes ist Training! Indem du deinen Körper neuen Reizen aussetzt, passt er sich diesen an. Entscheidend ist ganz einfach die richtige Übungstechnik – und die kannst du lernen!

Wie du die richtige Technik lernst

Beginne mit den Grundlagen wie z.B. der richtigen Übungsausführung:

  • Bevor du planlos im Fitnessstudio übst, lies im Voraus zu Hause alles zur richtigen Übungsausführung aus zuverlässigen Quellen. Notiere dir alle wichtigen Punkte in der Reihenfolge des Bewegungsablaufs.
  • Solltest du Verletzungen haben, bespreche diese zuvor mit deinem Arzt oder (viel besser und zuverlässiger noch) mit einem Physiotherapeuten!
  • Übe so lange mit wenig Gewicht, bis die Technik richtig sitzt. Gehe alles immer wieder durch, auch wenn es einige Wochen dauern sollte. Das ist normal!
  • Hilfreich ist es auch, sich zu filmen (einfach mit dem Smartphone) und mit der Anleitung zu vergleichen. Das eigene Körpergefühl sagt einem manchmal etwas anderes, als man eigentlich macht.
  • Erst wenn die Technik sitzt und du das Gewicht bei der Übungsausführung sicher kontrollieren kannst, beginnst du mit der Steigerung des Gewichts.

Möchtest du, dass wir dir dabei helfen, findest du hier unsere Coaching Angebote Coaching


 

1.3. Angst vor Blicken und Angst sich zu blamieren

Neugierige Blicke sind vielleicht sogar das Unangenehmste, wenn du dich ohnehin unsicher fühlst. Du probierst dich anfangs ungeschickt an den Geräten aus während du dich beobachtet fühlst. Obendrein bist du planlos, überfordert und fühlst dich wie das kleine hässliche Entlein. Bei den ganzen happy Fitnessmodels auf Instagram & Co., die das ganze auch noch bauchfrei, sexy und fast ohne Essen hinbekommen, sieht das irgendwie anders aus. Deine Motivation ist entsprechend on point…

Mit ziemlicher Sicherheit machst du dir mehr Gedanken darum, wie du dich anstellst, als andere. Kommst du in ein ungewohntes Terrain, ist deine Wachsamkeit erst recht erhöht und du deutest beiläufige Blicke als Beobachtung oder vermutest negative Gedanken über dich. Diese Interpretation ist aber nur Spiegel deiner Unsicherheiten und deines Selbstbildes. Mach dir bewusst, dass deine Vorstellung, was andere über dich denken, von deiner Unsicherheit verzerrt ist. Die meisten sind ohnehin viel zu sehr mit sich beschäftigt, als dich und dein Training genau zu beobachten.

Wie auch im Alltag wirst du beiläufig als eine von vielen wahrgenommen und natürlich wird man in Schubladen gesteckt. Das passiert einfach und du wirst nirgends davor sicher sein. Vielleicht beobachtet tatsächlich mal jemand genauer, was du da treibst und vielleicht steckt derjenige dich auch in irgendeine Schublade. Vielleicht aber auch nicht und er findet deinen Ehrgeiz gut. Solang du nicht sicher weißt, was andere über dich denken, macht es keinen Sinn automatisch anzunehmen, dass es etwas Negatives ist. Dies entspricht dann keinem belegbaren Indiz, sondern ist vielmehr dein eigener Glaubenssatz, den du auf andere projizierst.

Es ist schlichtweg egal, was andere über dich denken und das gilt nicht nur im Fitnessstudio, sondern in allen Lebensbereichen. Vorurteile und Bewertungen findest du überall, wo Menschen zusammen kommen. Menschen beobachten sich vielleicht gegenseitig, doch haben sie sich im nächsten Moment auch schon wieder vergessen. Dein Leben davon abhängig zu machen, würde Fremdbestimmung  und Unzufriedenheit bedeuten. Solang du deine Zufriedenheit ausschließlich von dem Außen abhängig machst, wirst du leiden und stets nach Bestätigung von außen suchen. Wenn sich dein Handeln jedoch stets nach den Erwartungen anderer ausrichtet, wirst du auch nur solche Menschen in deinem Leben sammeln, die dich lediglich dafür akzeptieren, dass du ihre Erwartungen erfüllst. Deine eigenen Bedürfnisse und damit deine innere Zufriedenheit kommen zu kurz.

Can you remember who you were, before the world told you who you should be?

Vielen wird das erst dann bewusst, wenn sie schon so erschöpft, innerlich zerrissen und leer von dieser Anstrengung sind, dass die Selbsterkenntnis nur noch als einzige Alternative bleibt. Es zeigt sich immer wieder, dass genau dieses Muster oft das Kernproblem vieler Frauen ist, die einen ewigen Kampf gegen sich und ihren Körper führen.

Sei eine Königin und nehme dein Glück in die eigene Hand. Hör auf eine Prinzessin sein zu wollen. Eine Prinzessin ist das kleine Mädchen, dass gefallen und beschützt werden will. Doch dieses Bedürftigkeit wird auf Dauer zu ihrem goldenen Käfig. Eine Königin ist eine selbstbestimmte Frau, die respektiert wird und weiß, was sie will.

Photo by Marija Zaric on Unsplash
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1.4. Angst zu dick oder zu dünn zu sein – Unsicherheit wegen deines Aussehens

Photo by Pierre BEST on Unsplash
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Training ist die beste Gelegenheit, sich von seiner schönsten Seite zu zeigen und sich großartig zu fühlen: Erschöpft, verschwitzt, roter Kopf, enge Kleidung, in der man jedes Speckröllchen sieht  (Anmerkung Anna: Ein Bodybuilder hat mir mal gesagt “Du musst eben erstmal sch… aussehen, bevor du gut aussiehst.” Das klingt absurd, ist aber wirklich so.).

Noch dazu geistern dir die spontanen und sehr natürlichen Selfies der sexy Fitchics auf Instagram & Co. durch den Kopf. Eigentlich war der Plan auch mal so sexy auszusehen, doch gerade fühlst du dich Lichtjahre davon entfernt.

Frauen gehen ohnehin kritisch mit ihrem Aussehen um, sodass bei jeder Gelegenheit der Kontrollblick in den Spiegel fällt (im Gym gilt das aber genauso gut für Männer). Allerdings zeigst du damit erst recht Unsicherheit und dass du mit dem Kopf nicht bei der Sache bist.
Vielleicht schämst du dich auch für deine Figur, weil du eben nicht durchtrainiert bist und glaubst, deswegen nicht in dieses Sportler-Biotop zu passen?

Das Fitnessstudio ist kein Laufsteg und jeder dort weiß selbst, dass man bei Anstrengung alles andere als umwerfend aussieht. Das erwartet auch keiner und die, die das erwarten, möchtest du ganz bestimmt nicht in deinem Leben haben. Wer sich wirklich anstrengt, hat keine Energie mehr sich ständig darauf zu konzentrieren, bei jeder Bewegung auch noch gut auszusehen. Und genau das solltest du tun: Konzentriere dich auf dein Ziel, dein Training und streng dich an, wenn du sichtbare Ergebnisse haben willst!

Beobachte einfach selbst wie verschwitzt, komisch und gerne auch mal lautstark sich andere beim Training gehen lassen und wie unterschiedlich Körpertypen sind. Manche sehen vielleicht sehr athletisch aus, aber die Mehrheit ist tatsächlich völlig normal, jeder mit seinen individuellen Problemzonen und Schwächen.


Photo by Clem Onojeghuo on Unsplash
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Annas Story

Das mit dem gut aussehen beim Training  ist mir bis heute ein Rätsel. Ich fürchte, ich renne mit dem gleichen Kopfkino wie einfach alle Frauen durchs Gym und werde immer wieder mit der Diskrepanz zwischen meiner Selbst- und Fremdwahrnehmung konfrontiert. Selbst an Tagen, an denen ich denke, dass mir alle ganz bestimmt, die 2h Schlaf, die Wassereinlagerungen und die Pickel ansehen werden, werde ich eines Besseren belehrt.

Training heißt bei mir Kopf aus und Tunnelmodus an. Das ist für mich notwendig, denn ich neige zu einer gewissen Zwanghaftigkeit, was meine Trainingsleistung betrifft. D.h. ich habe einen Plan, der mir vorgibt stetig besser zu werden. Irgendwann ist das eben nicht mehr locker nebenbei machbar und schon gar nicht ohne danach völlig zerstört auszusehen.

Ich habe mich damit abgefunden. Die Menschen in meinem Gym scheinbar auch. Für die Fitchick Karriere auf Insta eigne ich mich definitiv nicht. Daher verzichte ich auch auf die obligatorische Selfie Session vor dem Spiegel, weil selbst 10 Filter über den Fotos meinen Zustand nicht mehr verschönern würden. In dem Fall kann ich mit der  Konkurrenz auf Instagram definitiv nicht mithalten.

Doch so zerstört ich auch aussehe, die Annährungsversuche stoffender Baddibilda, die ihre Hormone nicht unter Kontrolle haben, bleiben mir selbst dann nicht erspart. Egal wie schlimm ich mich fühle oder aussehe, auf die ist immer Verlass.

Mittlerweile habe ich kapiert, dass der Attraktivitätsgrad als Frau im Gym weniger mit dem perfekten Aussehen korreliert als mit der Bereitschaft schwer und gewissenhaft zu trainieren. Ich bin bis heute nicht ganz sicher, was ich davon halten soll. Einerseits ist das natürlich eine erfreuliche Erkenntnis. Andererseits bedeutet dies, dass Frau dem Balzgehabe auch nicht ausweichen kann, indem sie demonstrativ äußerlich signalisiert, dass sie zumindest nach Instagramstandards kein guter Fang ist. Denn eigentlich bin ich zum trainieren da und nicht zu Paarungszwecken, wovon einige Muskelmännchen wie selbstverständlich auszugehen scheinen.

Ich habe mich damit abgefunden. Der Vorteil ist, dass ich mittlerweile so abgehärtet bin, dass ich mit einem dicken “Mir alles egal. Auf in den Kampf.” – Trotzkopf durchs Gym stolziere. Und so soll es schließlich sein. Signalisiert mir ein Muskelmännchen mal wieder, dass er beabsichtigt, sich mir zu nähern, setze ich meinen “Wenn du hier lebend raus kommen willst, lass es lieber sein” Blick auf, zeige, dass ich mein Training verdammt ernst nehme und jede Störung schon mal Minuspunkte auf der Sympathieskala gibt.

In der Regel, schreckt das schon mal den Großteil der Muskelmännchen ab. Nur die Muskelmännchen mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung bleiben hartnäckig, was schließlich nur logische Konsequenz ihrer Störung ist. In dem Fall, reicht es eigentlich, wenn Frau deutlich signalisiert, dass sie in der Lage ist, die Egoshow des Mukelmännchens gewaltig kaputt zu machen. Dann hat Frau selbst vor dieser Spezies Ruhe und kann relativ ungestört Gewichte schwingen.

Anna


Um Einlass ins Fitnessstudio gewährt zu bekommen, brauchst du keinen bestimmten Körperfettanteil oder bestimmte Maße. Im Gegenteil, Sinn und Zweck eines Fitnessstudios ist, dass du etwas verändern kannst. Einige sind schon weiter, andere beginnen gerade erst, so wie du. Schließlich ist jeder einmal Anfänger.

Gerade, indem du beginnst zu trainieren, zeigst du Entschlossenheit und den Willen etwas für dich zu tun. Selbstfürsorge signalisiert, dass du stark und ehrgeizig bist und unbeirrt deinen Weg gehst. Das sind Eigenschaften, die dich attraktiv machen und anderen Respekt abverlangen, weit mehr, als wenn du dich ständig mit deinem Aussehen beschäftigst oder dich mit anderen vergleichst. Kein Grund also, dich zu verstecken.

„The most beautiful make up of woman is passion. But cosmetics are easier to buy.“

Yves Saint Laurent

Dumme Kommentare von fremden Menschen beruhen auf Vorurteilen oder persönlichem Frust. Auf diese Art von Mensch hättest du im Privaten mit Sicherheit auch keine Lust. Lass dich davon also nicht entmutigen. Jeder hat das Recht, Sport zu treiben!


Annas Story

Meine ersten Schritte im Fitnessstudio waren eher unfreiwillig. Als magere Marathon-, Berg- und Trailäuferin hatte ich absolut nichts für Sport in geschlossenen Räumen übrig und für stupides Muskeln aufpumpen schonmal gar nicht. Für mich war das Sport für Leute, die keinen Sport machen wollen, aber zumindest so tun und aussehen wollen, als ob. So dachte ich…

Da ich jedoch verletzt war, kaum gehen konnte und zum damaligen Zeitpunkt auch nach mehreren Arztbesuchen keine Hilfe fand, blieb mir nur übrig mir selbst zu helfen. Das Fitnessstudio war dazu ideal, da ich mir im Notfall jederzeit Hilfe holen konnte, wenn etwas passieren sollte. Das war meine größte Sorge, denn die Schmerzen waren unberechenbar. Zum damaligen Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass ich einen Bandscheibenvorfall hatte.

Ich wog 45kg, hatte keine Ahnung von nichts und hatte nach 20 Jahren Laufen von einem auf den anderen Tag die Kontrolle über meine Beine verloren. Nach meinem ersten Probetraining mit einem Trainer, der mir den klassischen Mcfit Frauentrainingsplan an Maschinen mit 20 Wiederholungen verpasst hatte, habe ich mir noch die ganzen anderen herumliegenden Pläne mitgenommen. Anna macht schließlich immer ganz oder gar nicht. Vom Ganzkörperplan bis zum Bro-5er Split, war alles dabei, wobei ich noch nicht mal kapiert hatte, was ein Split ist… . Aber egal, viel hilft ja viel und so. Die habe ich dann jeden Tag über Monate durchtrainiert, bis mir langweilig wurde.

Dass beim Krafttraining andere Prinzipien gelten als im Ausdauersport, musste ich auch erst lernen. Spätestens als ich stärker wurde und ich nach 3 Stunden pumpen und 1 Stunde Spinning, völlig hinüber war, dämmerte mir, dass ich da etwas falsch mache. Mehrere Stunden hartes Training täglich waren Routine für mich. Dass das nicht normal ist, rekannte ich erst zu diesem Zeitpunkt.

Mein Läuferkopf hatte über die Jahre gelernt, dass ich nur voran komme, wenn ich immer wieder an meiner Grenze gehe. Immer wieder steigern, länger, härter, schneller, öfter. Ein Denkmuster, dass mich eigentlich zerstört hatte, doch das begriff ich erst, je mehr ich über das Krafttraining lernte. Mich selbst zu hinterfragen, neugierig und wissbegierig zu sein,  hat mir geholfen, mich in einer neuen Sportart zu etablieren, mir das Wissen anzueignen und zu verstehen, wie ich diese Progression klüger umsetzen kann.

In dem Gym gab es eine Tür, aus der nur Männer ein und ausgingen. Das machte mich neugierig, weil es offensichtlich etwas war, wo Frauen nichts zu suchen haben. Ich also rein da und siehe da, Spielwiese entdeckt: Der Freihantelbereich mit lauter gefährlichem Eisen, von dem ich keine Ahnung hatte, was ich damit anstellen sollte.

Doch Google weiß schließlich alles. Also habe ich all die obligatorischen Fehler gemacht, die einem Google als erstes ausspuckt, wenn man etwas über Fitnessthemen sucht. Die Männer haben mich komisch angesehen, waren aber sehr nett und haben mir geholfen, wenn ich mich mal wieder übernommen hatte. Beim Bankdrücken blieb mir, dank meiner schwachen Ärmchen, die Langhantel einfach auf der Brust liegen, sodass mich einer der Discopumper immer wieder befreien musste. Ich hatte einfach keine Kraft und konnte mir nie vorstellen, einmal Gewicht aufzuladen.

Jahre und unzählige dumme Fehler später, kann ich über meine Naivität nur lachen. Doch ich bin froh, dass ich mein dogmatisches Denken überwunden habe und mich einer Sache gestellt habe, die ich zuvor verurteilt habe. Seitdem glaube ich fest daran, dass es der größte Fehler ist, wenn man glaubt, alles zu wissen oder beurteilen zu können. Das größte Wissen habe ich immer dann erlangt, wenn ich über den Tellerrand geschaut habe, Dinge erstmal selbst gemacht, statt nur betrachtet oder gelesen zu haben.

Ich habe ca. 20kg zugenommen, habe Gewichte bewegt, von denen ich nie gedacht hätte, dass mein Körper dazu in der Lage ist, habe meinen Bandscheibenvorfall zumindest so in den Griff bekommen, dass mein Körper Leistung bringen kann und schmerzfrei ist, habe meine destruktiven Denkmuster erkannt und viel mehr über meinen Körper gelernt, als in den 20 Jahren Leistungssport zuvor. Vor allem respektiere und schütze ich ihn mehr. Je stärker ich körperlich wurde, desto stärker wurde ich auch mental. Diese Erfahrung wünsche ich all den Frauen, die immer noch versuchen weniger zu sein. Innerlich und äußerlich.

Anna


1.5. Angst vor den Blicken der Männer und dummer Anmache

Photo by Marija Zaric on Unsplash
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Es bringt nichts, die Wahrheit schönzureden oder dir eine Ponyhofwelt vorzugaukeln, die ohnehin nicht existiert. Das Märchen vom Weihnachtsmann und dem Osterhasen hat schließlich auch nicht lange überlebt. Vielmehr sind wir davon überzeugt, dass dir am besten geholfen ist, wenn wir auch unbequeme Wahrheiten ansprechen, dir aber auch Lösungsstrategien mit an die Hand geben.

Blicke, Kommentare und Anmachen von Männern werden kommen und sind leider vor allem im Freihantelbereich üblich. Allerdings hängt das sehr stark vom Fitnessstudio ab:
In den gängigen Discount- und Hipstergyms (Mcfit, FitX, Clever Fit, Superfit, Fitone, High 5, John Reed) verkehren hauptsächlich diejenigen, die in erster Linie für ihr Aussehen trainieren, d.h. diejenigen, die  einfach Fitness oder Bodybuilding betreiben. Um ehrlich zu sein, kannst du hier ziemlich sicher mit Annährungsversuchen rechnen, umso öfters du dort auftauchst. Optikfixierung und Narzissmus sind hier schlichtweg normal und somit leider auch das archaische Denken, dass eine Frau, die trainiert, dies in erster Linie tut, um Männern zu gefallen und angesprochen werden möchte. Entsprechend verhalten sich einige Männer auch Frauen gegenüber und sind relativ offensiv, suchen Blickkontakt. sprechen oder schreiben dich über facebook oder Instagram an.

Was kannst du dagegen tun?

Wenn du flirten möchtest, kannst du das in diesen Gyms sehr gut. Einfach etwas hilflos gucken und etwas Haut zeigen und es läuft von allein. Sollte dies nicht der Fall sein, kannst du unliebsame Discopumper ganz einfach abschrecken, indem du zeigst, dass du kein kleines Mäuschen und nicht auf den Mund gefallen bist. Sobald sie merken, dass du weißt, was du da tust und etwas im Kopf hast, lassen sie dich fast immer in Ruhe, denn das ist absolut nicht das was sie suchen.

Vielleicht hast du auch die Möglichkeit früh oder Vormittags trainieren zu gehen. Dann ist es eher ruhiger und du begegnest hauptsächlich Rentnern, Studenten, Menschen, die gleich zur Arbeit müssen und ihr Training zügig durchziehen müssen. Gegen Nachmittag und Abend herrscht die übliche Rush Hour in den Gyms. Es ist voll und die Wahrscheinlichkeit, dass du an Geräten warten musst, ist hoch.

Aber bevor du völlig abgeschreckt bist: Du wirst auch jede Menge positive Erfahrung machen. Männer, die etwas Ahnung von Training haben, freuen sich, wenn Frauen die pinken Hanteln liegen lassen und stattdessen schwer trainieren. Du wirst Komplimente bekommen, dir werden Gewichte getragen und abgebaut und Männer freuen sich, wenn du sie bittest, dir Hilfestellung zu geben.

Viel angenehmer sieht es beim Powerlifting, Crossfit oder Gyms, die auch speziell für Athletik ausgelegt sind, aus. Hier dominiert der Leistungsgedanke und der respektvolle Umgang. Frauen, werden unterstützt gerade, weil das Bewusstsein dafür da ist, dass es vielen Frauen schwer fällt, in diese Bereiche vorzudringen. Oftmals wird dies auch besonders gefördert und du findest immer einen zuverlässigen Trainer, der dir weiterhilft.

Leider sind diese Gyms nicht so verbreitet wie die gängigen Ketten und oftmals sehr viel teurer. Aber solltest du Gefallen am Krafttraining gefunden haben, raten wir dir unbedingt zu einem Probetraining. Erfahrungsgemäß fühlen sich Frauen hier viel wohler und entdecken so ihre Liebe zum Crossfit oder Powerlifting. Gerade Crossfit begeistert Frauen oft auf Anhieb. Es ist vielseitig, abwechslungsreich und die Gruppendynamik  motiviert zusätzlich. Frauen werden hier für ihre Leistung gefeiert und nicht dafür, wie dünn sie sind. Plötzlich werden kräftige Beine bewundert für das, was sie können und nicht dafür wie sie aussehen. Das ist etwas, was Frauen für das Training mit Gewichten begeistern kann und in der üblichen Fitnessszene leider oft fehlt.


Antonias Story

Mein erste Crossfit Erfahrungen liegt 6 Jahre zurück aber ich erinnere mich als wäre es gestern gewesen. Schon das betreten der Box unterschied sich vom Fitnessstudio. Keine musternden Blicke, sondern neugierige und freundliche Gesichter auf ganz unterschiedlichen Körpern. In meiner ersten Foundations class wurde mir sofort klar, dass hier einiges anders läuft. Oberste Priorität war die Bereitschaft an sich zu arbeiten, offen für neuen Input zu sein und im respektvollen Miteinander voneinander zu lernen und sich gegenseitig zu unterstützen.

Das begann mit interessierten und aufmerksamen Trainern, die dir das Gefühl geben ihr Job ist nicht erledigt bis die Bewegung wie im Schlaf sitzt. Im Nachhinein weiß ich wie blöd ich mich manchmal angestellt habe. Doch die Trainer haben immer wieder betont, dass es ganz normal ist, dass die Ausführungen nicht von Anfang an klappen und dass wir nicht weiter machen bis jeder verstanden hat worauf es bei der Übung ankommt. Sowieso ist das gegenseitige unterstützen und anfeuern ein essentieller Teil. Man kann von Crossfit halten was man will, aber die Gemeinschaft, der Rückhalt und die stetige Unterstützung an die eigenen Grenzen zu gehen und die eigenen Fähigkeiten zu verbessern ist einzigartig. Nirgendwo sonst wird so viel Wert darauf gelegt anderen beim Training zu unterstützen und das Gefühl zu geben, dass sie mehr können als sie denken wenn sie sich nur trauen ihre Grenzen zu testen.

Als Anfänger, dem die Erfahrung fehlte, überforderten mich die komplexeren Bewegungsabläufe beim Crossfit anfangs häufig. Zudem war es einschüchternd und irgendwie frustrierend, wenn sich jemand neben mir mit einem Gewicht aufwärmte, an dem ich kurz zuvor gescheitert war es überhaupt hochzuheben. Trotzdem bekam ich das überwiegende Gefühl, dass am Ende lediglich meine Bereitschaft zählt, alles zu geben. Keiner erwartete, dass man sofort alles richtig macht. Aber es wurde erwartet, dass ich zum Training komme, weil ich an mir arbeiten will und ich bereit war mich dafür anzustrengen.

Noch etwas das ganz anders ist: Es gibt keine Spiegel. In einem meiner ersten Trainingsessions sollten wir uns im Entengang warm machen. Ich war die einzige die dachte es sei ein Witz und zögerte deshalb, während die anderen schon über den Boden watschelten. Mein Trainer guckte mich an und sagte ernst: Hör auf dir darüber Gedanken zu machen wie du dabei aussiehst und konzentrier dich darauf was dein Körper kann.
Diesen Rat beherzige ich bis heute.

Antonia


1.6. Kein Verständnis von deinem Partner/deiner Partnerin, Freunden oder Familie

Photo by Sydney Sims on Unsplash
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Dieser letzte Punkt ist nicht wirklich eine deiner Ängste, sondern Vorurteile anderer, die dir auferlegt werden und dir das Leben schwer machen. Es führt dazu, dass du verunsichert bist oder vielleicht sogar ein schlechtes Gewissen hast, weil du dich Freunden, Familie oder deinem Freund widersetzt. Du stehst vor dem Dilemma, dich zwischen deinen Bedürfnissen und den Erwartungen anderer entscheiden zu müssen. Frauen stellen ihre Bedürfnisse zum Wohl anderer oft zurück, um des Friedens Willens. Eigensinn stößt oft auf Unverständnis, wenn dadurch die gewohnten Beziehungsmuster in Frage gestellt werden.

Vorurteile

Versuche zunächst herauszufinden, warum sie glauben, dass du nicht mit Gewichten trainieren solltest. Oft basieren Vorurteile auf einer großen Portion Unwissen. Das herrschende Dogma lautet, dass Krafttraining nichts für Frauen ist und männlich macht. Das ist eigentlich auch der einzige Punkt, an dem du ansetzen kannst. Freund, Freunde oder Familie haben, wie so viele, einfach die Bilder Steroid gepumpter Bodybuilder oder wuchtiger Mannsweiber im Sinn, wenn sie an Krafttraining denken. Sie wissen gar nicht, wie fern das der Realität ist und was Krafttraining wirklich bewirkt. Du kannst nur versuchen, ihnen das ruhig und sachlich zu erklären und letztendlich zu zeigen und vorzuleben.

Das eigene schlechte Gewissen

Ein weiterer Punkt könnte sein, dass sie an die eigene Faulheit erinnert werden. Viele würden eigentlich selbst gern etwas mehr Sport treiben und etwas für ihren Körper und ihre Gesundheit tun, sind aber einfach zu bequem. Dein Ehrgeiz macht ihnen unbewusst einfach ein schlechtes Gewissen und erinnert sie an die eigenen Defizite. Um das abzuwehren und sich der Eigenverantwortung zu entziehen, ist es für sie einfacher, dir ein schlechtes Gefühl zu geben. Das ist ein ganz natürlicher, psychologischer Reflex der menschlichen Natur, um das eigene, positive Selbstbild zu wahren. Dies zeigt sich oft, bei Neid oder wenn Hierarchien verteidigt werden sollen. D.h. warst du bisher stets unterwürfig und gehorsam, werden Menschen, die es gewohnt waren, dich bisher zu dominieren, versuchen, ihre Machtposition zu verteidigen.

Konkurrenz

Sollte dein Partner etwas gegen dein Krafttraining haben, fühlt er sich sehr wahrscheinlich in seiner Männlichkeit bedroht. Das kann erst recht der Fall sein, wenn er selbst keinen Sport macht und nun plötzlich Gefahr läuft, dass seine Freundin mental und körperlich stärker ist als er. Schließlich sieht er sich als dein Beschützer. Bist du eigenwillig und gibst ihm das Gefühl, dass du gut auf dich selbst aufpassen kannst, entziehst du ihm dieses Bedürfnis.

Wenn es das ist was du willst, solltest du dich nicht von anderen davon abbringen lassen, erst recht nicht, wenn diese auch nach deinen Erklärungsversuchen stur bleiben. Letztendlich geht es dabei um dich. Menschen, die dich lieben, sollten dir den Raum geben, dich wachsen zu lassen, statt einzusperren.
Sollten dir solche Szenarien bekannt vorkommen, hoffen wir, dass dir dieses Video ein paar Denkanstöße gibt:
https://www.youtube.com/watch?v=9dVI8YOWqcg

Natürlich kann das eine zeitlang unangenehm sein, aber wenn sie die positiven Veränderungen letztendlich sehen, werden sie hoffentlich Einsicht zeigen.

Letztendlich musst du dich danach entscheiden, was dir langfristig wichtiger ist und das ist hoffentlich dein Wohlbefinden!


Annas Story

Das mit dem Krafttraining als Frau ist leider noch ein heikles Thema, obwohl mir solch archaische Denkweisen stets fremd waren. Doch meine Erfahrungen im Coaching und Gespräche und Beobachtungen mit vielen Frauen haben mich eines Besseren belehrt.

Es war nicht selten, dass sich durch die Veränderung des Körpers und den Gewinn an mentaler und körperlicher Stärke der Frau, auch ihre Beziehung verändert hat. Ich habe Frauen kennengelernt, die in Beziehungen steckten, in denen sie für ihren Körper permanent herunter gemacht wurden. Doch wenn sie etwas ändern wollten, mussten sie dies verheimlichen, denn dies führte nur zu Streit. Egal was sie taten, sie konnten es ihrem Partner nie recht machen. Der Partner versuchte seine dominante Position zusätzlich zu verteidigen, indem er seiner Frau deutlich zu verstehen gegeben hat, dass er andere Frauen mehr begehrt. Ein absoluter Widerspruch: Die Frau war nicht attraktiv genug, sollte aber auch nichts ändern. Die Frau, sah sich in der Rolle, ihren Partner stets zufrieden zu stellen.

Ohne hier eine tiefenpsychologische Analyse ausarten zu lassen, ist offensichtlich, dass das Krafttraining, hier nicht das Problem ist, sondern lediglich ein tieferliegendes Problem offenlegt, dass in dem mangelnden Selbstvertrauen begründet ist, welches sie erst in diese Art der Beziehung geführt hat. Ihr Partner hat lediglich ihre eigenen Glaubenssätze gespiegelt. Frauen, die sich selbst nicht wertschätzen, gelangen oft auch in Beziehungsmuster, die ihnen genau dieses Selbstbild bestätigen, so destruktiv es auch sein mag. Dies ist einfach ihre Normalität und ihr Selbstverständnis.

An diesem Punkt, muss Frau dies jedoch selbst erkennen und Eigenverantwortung übernehmen, sonst wird sich dieses Muster durch ihr Leben ziehen. Sie wird ihren Frust stets über Essen und ihren Körper kompensieren. Erklärungen von Außen bringen selten etwas. Genau deswegen appellieren wir bei ZHENA stets an Selbstkritik und Reflexion der eigenen Denkmuster. Nur Selbsterkenntnis und die Akzeptanz, dass man auch in verzerrten Wahrnehmungen gefangen ist, ebnen langfristig den Ausweg.

Weiteres dazu (allerdings Englisch):

Anna