Frauen und ihr „Wohlfühlgewicht“

Kapitel 2: Wenn ein externes Maß einen internen Zustand kompensieren soll

Die Assoziation eines emotionalen, mentalen und körperlichen Zustandes mit einem objektiv, bedeutungslosen, externen Maß kann schließlich dazu führen, dass das Maß den Zustand als Ziel ersetzt:

Eigentlich scheint dieser Unterschied trivial.

Doch wie man an dem Fitnessmarkt, Frauenmagazin Covern und Denkmustern von Menschen allgemein immer wieder sieht, ist es das nicht…

Im Gegenteil.

Zahlen scheinen Menschen allgemein eine gewisse Kontrolle und Sicherheit über ausgerechnet das, was sie nie unter Kontrolle und Sicherheit bekommen, zu suggerieren.


Zahlen sind Zahlen.

Menschen sind Menschen.
Menschen sind keine Zahlen.

Menschen erdenken Zahlen.

“Die Zahlen sind freie Schöpfungen des menschlichen Geistes, sie dienen als Mittel, um die Verschiedenheit der Dinge leichter und schärfer aufzufassen”

Richard Dedekind

Ein Mensch ist kein geschlossenes System mit wenigen Variablen, die sich isoliert ohne Auswirkungen auf andere Variablen, nach belieben manipulieren lassen.

Abgesehen davon, dass viele der Variablen, die Menschen ausmachen und beeinflussen, nicht physischer, kontrollierbarer Natur sind und stets in Interaktion mit der Umwelt stehen.

Die Kontrolle einer Variable hat eine Beeinflussung aller anderen Variablen zur Folge. Intern und extern.

Menschen leben in/sind selbst komplexe/n, dynamische Systeme/n.

Erst diese Illusion führt zur Täuschung und diese in den Teufelskreis, des

“Ich bemühe mich doch so, aber ich schaffe es nicht.”

Eigentlich geht es nicht um Kontrolle eines Maßes, sondern um den richtigen Fokus.

Ein Problem im Inneren über etwas im Außen lösen zu wollen, kann nicht funktionieren.

Der Körper und die die eigene Verhaltenssteuerung sind nur Ausdruck dessen, was in Reaktion auf das, was im Inneren und Außen passiert.

Der Großteil dessen ist nicht sichtbar und bewusst.

Wenn jemand praktisch nicht umsetzen kann, was er/sie theoretisch weiß, müssen die Einflussfaktoren, der Umsetzung statt der Theorie betrachtet werden.

Wenn jemand trotz besseren Wissens auf rationaler Ebene, emotional reagiert und agiert ohne dies zu wollen, müssen die Einflussfaktoren auf emotionaler statt rationaler Ebene betrachtet werden.

Kurzum:

Der Anfang der Kette sitzt im Gehirn.

Dort findet sich die Erklärung, warum ein Mensch, denkt, fühlt und tut, was er denkt, fühlt und tut, auch wenn er/sie nicht weiß, warum er/sie denkt, fühlt und tut, was er/sie denkt fühlt und tut.

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Foto by Nico Frey