Wer viel von und über sich redet, ist weniger mit sich allein.

Reden als Copingmechanismus

Manche Menschen, reagieren (unbewusst) eher defensiv, manche offensiv auf emotional verletzende Ereignisse (Flucht oder Kampf).
Auch viele Jahre später lässt sich dies u.a. noch an Verhalten und Körpersprache ablesen. 

Bei Menschen, die sich in ihrer Kindheit nicht gesehen gefühlt haben & den Glaubenssatz „Ich bin nicht gut genug“ in sich tragen, sieht man auch viele Jahre später noch vielfältige Formen der Überkompensation im sozialen Kontext.

Je emotional schmerzlicher die alte Wunde, desto deutlicher treten die Symptome der Überkompensation auf vielfältige Art & Weise hervor.

Für Menschen, die ungefragt viel von und über sich erzählen, ist Reden ein unbewusster Copingmechanismus.

Lästern in das klassische Beispiel:

Es dient dazu sich mit anderen zu verbünden um selbst sicher zu sein oder sich besser zu fühlen.

Sprache dient dazu, Verbindung mit anderen Menschen aufzunehmen.

Die Intention verrät das unbewusste Motiv.
Der Inhalt verrät wie ein Mensch von anderen gesehen werden möchte.
Das Ausmaß verrät die Dringlichkeit.

Wer viel und laut spricht, will gehört werden.
Wer viel von und über sich spricht, will gesehen werden.



Typische Symptome:

  • Ungefragt viel (oft sehr früh auf sehr persönlicher, intimer Ebene) über sich erzählen, ohne die Zeit und das Interesse des anderen zu bedenken.
  • Überwiegend Kommunikation mit Intention statt Information.
  • Sie erzählen oft schnell, impulsiv und getrieben, sind oft kaum zu bremsen und unterbrechen.
  • Kurzatmigkeit beim Reden
  • Oft (nicht immer) laut oder immer lauter werden.
  • Von einem Thema zum nächsten springen, manchmal ohne Sinnzusammenhang und nur schwer nachvollziehbar.
  • Können schwer anderen zuhören und/oder übergehen das Gesagte.
Foto by Kristina Flour