Die drei Pfeiler der Resilienz

Menschen schöpfen ihr Vertrauen darin, Schwierigkeiten bewältigen zu können aus drei wesentlichen Ressourcen, die sie im Laufe ihres Lebens erlernen und aufbauen müssen.

Zusammen bilden sie das Fundament, das Menschen resilient macht und sie vor all dem schützt, das außerhalb ihrer Kontrolle liegt und unvorhersehbar ist.

Alle drei wirken synergetisch, sind adaptiv und sind im individuell Fall jeweils unterschiedlich stark ausgeprägt, bauen Vertrauen und Selbstwirksamkeit auf, reduzieren Ängste, machen Menschen risikofreudiger, lernfähiger und langfristig immer stärker.

Bricht nur einer dieser Pfeiler weg oder wird nie aufgebaut, sinken Vertrauen und Resilienz.

An ihrer Stelle zeigen sich dann alternativ all die vielfältigen Symptome von Angst und Kompensationsmechanismen, mit denen der Mensch versucht sich instinktiv vor den Schwierigkeiten, die er*sie glaubt, nicht bewältigen zu können, zu schützen.

Was häufig zu beobachten ist, ist, dass Menschen, denen eine Ressource fehlt, diese mit einer anderen überkompensieren.


Beispiele für der Kompensation fehlender Ressourcen

Menschen, die sich selbst nicht helfen können, suchen Hilfe über andere.

Menschen, die glauben, nichts und niemanden zu brauchen, kompensieren mit Glauben und Spiritualität.

Menschen, die keine Hilfe annehmen können und an nichts glauben, setzen sich selbst sehr unter Druck und zeigen einen hohen Leistungsanspruch an sich selbst.



Die 3 Pfeiler der Resilienz


1. Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, Schwierigkeiten bewältigen zu können.

  • Wird durch eigene Erfahrung gelernt und umso stärker je mehr Probleme ein Mensch im Laufe seines Lebens aus eigener Kraft bewältigen konnte.
  • Beginnt in der Kindheit.
  • Erfordert starke, liebevolle Bezugspersonen, die ein Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit schenken, ohne das Kind überzubehüten.
  • Kinder, die hier über- oder unterfordert wurden oder deren Eltern selbst mit Stress überfordert sind, lernen das nicht.


2. Vertrauen in das soziale Netz

  • Familie, Freunde, Partner etc.
  • Dies ist notwendig für alle Herausforderungen, die nicht aus eigener Kraft gelöst werden können.


3. Glauben

  • Manche Herausforderungen sind so groß und bedrohlich und liegen außerhalb der eigenen Kontrolle, dass sie weder aus eigener Kraft, noch gemeinsam mit anderen gelöst werden können.
  • Menschen, die sich vorstellen können, dass es etwas gibt, in das sie eingebunden sind und das sie schützt, selbst wenn es nicht erklär- und greifbar ist, finden Halt und Durchhaltevermögen in einem “Es wird alles gut” Gefühl, dass sie unabhängig von den eigenen und fremden Fähigkeiten, die bestehenden Probleme zu lösen, macht.
Foto by Jukan Tateisi