Wenn ein Problem gelöst ist, kommt das Nächste.
Man weiß nie, was kommt, doch am Ende fügt sich alles.
Die Tragik des Spiels besteht lediglich darin, dass man die Spielregeln dieses Spiels erst rückblickend begreift,
je mehr sich das Spiel dem Ende neigt.
Jeder Stein steht für dasselbe Prinzip, das lediglich in unterschiedlicher Form erscheint:
Ein Problem, für das eine Problemlösung gefunden werden muss, die zuvor unbekannt ist, doch die sich schließlich in einem Lernprozess zeigt.
Man weiß zuvor nie, was kommt:
Welcher Stein, mit welcher Form, wie er sich in das Ganze fügt und wo sein Platz im Mosaik des Lebens ist.
Doch man erkennt rückblickend stets, dass auch er Teil des Ganzen ist.
Mit jedem Stein steht man erneut vor einer Herausforderung:
Mal sind es große Herausforderungen.
Mal sind es kleine Herausforderungen.
Mal gibt es Steine,
in klarer Form,
deren Platz sich im Prozess ganz einfach fügen lässt.
Mal gibt es Steine,
in komplizierter Form,
deren Platz sich im Prozess nur schwer fügen lässt.
Mal bleibt viel Zeit.
Mal rennt die Zeit.
Jedes Mal, wenn ein neuer Stein fällt, lenkt dieser die ganze Aufmerksamkeit auf sich, sodass man nicht mehr sieht,
wie viele Steine man eigentlich schon in das Mosaik gefügt und wie groß und bunt das Mosaik bereits gewachsen ist.
Stein für Stein.
Schritt für Schritt.
Immer wieder.
Immer weiter.
Die Erkenntnis darüber erfolgt lediglich in den kurzen Momenten der Erleichterung, des Durchatmens, nachdem wieder ein Problem überwunden und sich wieder ein Stein ins Mosaik gefügt hat.
Dies ist die Ebene der Sicherheit, der inneren Ruhe, der Zufriedenheit und Gewissheit darüber, dass man an seinen Herausforderungen wächst, egal was kommt und am Ende doch stärker ist, als zuvor gedacht.
Flüchtige Momente der Selbsterkenntnis des “Ich kann das!”, bevor das Spiel von vorn beginnt und man in die gewohnten Muster der Unsicherheit des “Ich kann das nicht!” verfällt.
Hoch und Tief.
Auf und Ab.
Immer wieder.
Immer weiter.
Dieser kleine Gipfel des Glücks, verflüchtigt sich erst wenn das nächste Tal in Form des nächsten Problems, am scheinbar endlosen Problemhorizont des Lebens erscheint.
Der nächste Stein, der in das bunte Mosaik all der Steine der bisher gelösten Probleme zu fügen ist und die ganze Aufmerksamkeit auf sich lenkt.
So übersieht man schnell, wie weit man bereits gekommen ist, wie viele Probleme in Form von Steinen der unterschiedlichster Gestalt, man bereits in sein ganz eigenes buntes Mosaik seines Lebens gefügt hat.
Wer sich von einem fallenden Stein die Aufmerksamkeit lenken und Achtsamkeit nehmen lässt, übersieht das große ganze Mosaik, hat nichts gelernt und versteht die Spielregeln nicht.
Nur wer sich ablenken lässt, glaubt die Kontrolle zu verlieren und versucht stets das Spiel zu kontrollieren.
Wer nicht sieht, was er*sie kann, wird nur sehen, was er*sie nicht kann.
Wer nicht sieht, was er*sie hat, wird nur sehen, was er*sie nicht hat.
Wer nicht sieht, was er*sie erreicht hat, wird nur sehen, was er*sie noch nicht erreicht hat.
Wer nicht erkennt, worauf er*sie seine Aufmerksamkeit lenkt, erkennt nicht, was ihn*sie lenkt.
Wer nie das große Ganze sieht, wird stets das Kleine sehen, das doch Teil des Ganzen ist, doch noch im Prozess des Fügens ist.
Erst wenn man dann auf sein Leben und das ganze Mosaik mit all den Steinen zurückblickt, erkennt man, dass alles ein Sinn ergibt.
Man erkennt, dass…
… sich am Ende alles stets gefügt hat, ohne, dass man es im Moment gemerkt hat.
… sich selbst die kompliziertesten Steine, an denen man verzweifelte, ihren Platz und Berechtigung haben.
… dass jeder Stein auf einen anderen baut und jeder Stein, das Ganze hält.
… man Lösungen nie zuvor kennen muss und sie dennoch finden wird.
… keine Angst das Spiel verhindert, doch höchstens das Vertrauen in die Fügung mindert.
Das Leben ist wie Problemtetris.
Jede*e spielt dasselbe Spiel.
Jedes Spiel folgt demselben Prinzip.
Jeder Stein verändert nur die Form.
Jede*r wächst mit jedem Stein.
Jede*r fügt sein eigenes Mosaik.
Jede*r sieht erst rückblickend sein*ihr ganz eigenes Mosaik.